13. und 14. Juni 2007, 19.30 Uhr:

HANNS ZISCHLER und HANS-GERD KOCH
im Wittumspalais am Theaterplatz
Weimar
Lesung aus den Reisetagebüchern Franz Kafkas und Max Brods



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"Ich lese nämlich höllisch gerne vor"
 
Kafka selbst hat "höllisch gerne" vorgelesen - was man seinen Texten anmerkt: Zeichensetzung, Bau und Gliederung der Sätze gestaltete Kafka - oft entgegen der Norm - allein nach Sprachmelodie und Rhythmus. Vorgetragen entfalten sie eine besondere Wirkung. Bereits zu seinen Lebzeiten haben dies bedeutende Rezitatoren wie Ludwig Hardt und Ludwig Wüllner erkannt und Kafka-Texte in ihr Repertoire aufgenommen.

Im Laufe der Zeit wurde die Wahrnehmung durch das Lesepublikum nicht zuletzt durch einseitige Interpretation in Universität und Schule auf die düsteren Elemente reduziert.

Entgegen dem allgemeinen Vorurteil, Kafka sei dunkel, deprimierend und tragisch, seine Texte behandelten nur die Schattenseiten des Lebens, sollen in Kafka: erLesen! die Vielschichtigkeit seiner Texte gezeigt und vor allem die humorvollen und komischen Seiten herausgestellt werden.

"Es wird viel über Kafka philosophiert, theoretisiert, und er wird zu wenig gelesen - als Dichter gelesen.
Oft wenn ich mit befreundeten Lesern, lesenden Freunden (kann man andere haben?) zusammen bin und spüre, sie sind mit dem mir wesentlichst erscheinenden Kafka unvertraut, bemühe ich mich, sie zu verführen durch Vorlesen einer einzigen Seite eines Prosastücks - eine Verführung, die leicht und immer gelingt." (Kurt Wolff)